Ausstellung Chinesischer Blumen- und Vogelmalerei

Elegante Blüten, opulent und unbändig

Auf Einladung der Baden-Württembergischen Kunst- und Werkschule Schönaich (KWS Schönaich), der internationalen Galerie Wa(h)re Art und JinYan Edu Exchange wird vom 19. bis zum 21. Februar auf Burg Kalteneck in Holzgerlingen nahe Stuttgart eine Gemäldeausstellung der Blumen- und Vogelmalerei zu sehen sein. Die Künstlerin Sun Hong (Künstlername Wen Xin), Doktorin der China Academy of Art, wird im August diesen Jahres auch persönlich vor Ort sein und in der KWS Schönaich eine Workshop-Reihe leiten.

 

Ausstellungseröffnung: 19.02.2016 19:30 – 21:00 Uhr

Ausstellungszeiten: 20. und 21.02.2016 jeweils 11:00 – 18:00 Uhr

Adresse: Burg Kalteneck
  Schlosstraße 23-25
  71088 Holzgerlingen

 

 Die Chinesische Malerei ist eine der ältesten Formen der Malerei. Die frühesten Zeugnisse der chinesischen Malerei sind Wandbilder, später wurden die Bilder auf Brettern und auf Seide gemalt. Ab der Tang-Dynastie (vor ca. 1200 Jahren) wurde Chinesische Malerei nach Themen in „Berg und Wasser“, „Blumen und Vögel“ und „Porträts und Figur“ klassifiziert. „Berg und Wasser“ fokussiert sich auf den Ausdruck der künstlerischen Auffassung von Raum und Natur; „Blumen und Vögel“ konzentriert sich auf den Ausdruck des Lebwesens; „Porträts und Figur“ konzentrieren sich auf den Ausdruck des Körpers und Charme der Menschen. Diese ästhetische Klassifizierung ist bis heute weiter entwickelt worden. Chinesische Malerei kann nach der Maltechnik in zwei Kategorien unterteilt werden: „Gongbi“ (akribischer Malstil) und „Xieyi“ (Freihand).

Frau Dr. Sun Hong wurde in Changchun im Nordosten der Volksrepublik China geboren. Als Teil einer Künstlerfamilie begann sie schon früh dem Vorbild ihrer Elterngeneration zu folgen und sich mit Malerei und Kaligraphie zu beschäftigen. Mit elf Jahren unternahm sie bereits Kunstaustausche nach Kanada und Japan. Während ihrer Zeit an der Northeast Normal University studierte sie sowohl den Gongbi- als auch den Freihandstil, die beiden Haupttechniken der traditionellen chinesischen Malerei. Inspirieren ließ sie sich dabei von Meistern aus der Qing-Dynastie wie Ren Bonian, Yun Nantian oder Wu Changshuo. Eng betreut wurde sie während ihres Studiums von bekannten Meistern wie Jiang Caiping von der China Central Academy of Fine Arts, Liu Xinhua von der Tianjin Academy of Fine Arts oder Uemura Atsushi von der Kyoto City University of Arts. Nach ihrem Abschluss blieb sie an der Universität um die Blumen- und Vogelmalerei im Freihandstil zu unterrichten. Nachdem sie weitere drei Jahre unter dem bedeutenden Kunsthistoriker Ren Daobin studiert hatte, absolvierte Sun Hong im Jahre 2007 schließlich erfolgreich die Doktorprüfung an der renommierten China Academy of Art. Im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit Theorie, Praxis und Geschichte der Malerei hat sie zahlreiche Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und die Übersetzung des Fachbuches „Intellektuellenmalerei: Tuschbilder von Pflaumenblüten“ herausgegeben.

 

Sun Hongs Werke sind tief verwurzelt in der Tradition und Kultur Chinas.  Es sind die kräftige Tuschtechnik, die mit der Tinte auf das Papier fallende Opulenz, die Vitalität und die Heiterkeit der Farben, die den Betrachter befriedigen und bewegen. Die Inspiration und die besondere Erscheinung ihre Werke sucht sie vor allem in der Natur. Beim Malen von Motiven der „Vier Edlen“ (der vier vorbildlichen Pflanzenarten) spürt sie eine tiefe Sympathie und innere Resonanz mit der Welt. Besonders in ihren Werken der „Pflaumen-“, „Bambus-“ und „Pfingstrosenserie“ lebt das zierliche und einfühlsame der Malerei der Song-Dynastie, aber auch die Heiterkeit und das Unbefangene der Yuan-Dynastie weiter. So zeigen sich in ihren Bildern elegante Blumen und eine opulente und poetische Stimmung.

 

Als gläubige Buddhistin sind ihre Bilder darüber hinaus auch durchdrungen von der spirituellen Idee des Zen. Eine langjährige religiöse Praxis buddhistischer Disziplin findet hier ihren Eingang in künstlerische Werke. So sind in ihren Bildern der Charme der Tusche und der Charakter der Gedichte erfüllt vom Geist des Zens; Chrysanthemen und grüner Bambus zeugen von der buddhistischen Weisheit.

 

Sun Hong gehört einer traditionellen Schule der Kunst an. Sie will die Mission der Kunst weiterführen und durch sie gütig und tugendhaft werden, sich immer weiter verbessern und ihre Kunst immer weiter verfeinern. Sie hat einen Lehrauftrag an der China Academy of Art und der Zhejiang Shuren University. Im Rahmen von wissenschaftlichen Austauschprogrammen war sie bereits an der Toyo Universität in Japan und anderen Universitäten in Russland, den USA, Südkorea und Malaysia. Ihr Beitrag zum Kunstaustausch zwischen China und anderen Kulturräumen ist bemerkenswert.

 

Education is not the learning of facts, but the training of the mind to think!

                                                                                                        -Albert Einstein